Voltigierchampionat in Niederösterreich

Nach den Rekorderfolgen der letzten Heim-EM im Voltigieren lagen die Erwartungen sowohl sportlich als auch organisatorisch sehr hoch. Etwa 120 Pferde und mehrere tausende Zuschauer später blicken die Veranstalter auf eine gelungene Veranstaltung zurück, von der im internationalen Voltigiersport  wohl noch länger die Rede sein wird. Was aber noch wichtiger ist: Die sportliche Bilanz stimmt, auch für Nieerösterreich.


Von 2. bis 6 August zog die internationale Elite der Voltigierszene ins Magna Racino nach Ebreichsdorf zu den Weltmeisterschaften der Junioren und Europameisterschaften der Senioren. Aus 21 Nationen kamen die Equipen um gegeneinander anzutreten.

Nicole Brabec turnte auf dem 20-jährigen Royal Salut an die Weltspitze. © Andrea Fuchshumer

Die Medaillenentscheidungen der Junioren WM fielen bereits am Samstag: Die Niederösterreicherin Nicole Brabec von der VG Club 43 übernahm schon in der ersten Runde (Ein Durchgang Pflicht und einer Kür) die Führung. Der rot-weiß-rote Fanclub hielt den Atem an, als die 17-jährige als letzte im Finale in den Zirkel lief. Mit einer sauberen Kür krönte sie sich auf Royal Salut unter der Leitung von Manuela Barosch zur Weltmeisterin. Ihre Teamkollegin Lena Birkenau wurde 4.

Darwin trug das Juniorenteam zur Silbermedaille. © Andrea Fuchshumer

Für Nicole Brabetz und Lena Birkenau war der Tag allerdings noch nicht zu Ende, denn es stand außerdem das Finale der Juniorengruppen auf dem Programm. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen Christine Wagenlechner, Flora Aberham, Sarah Kopp und Verena Brabec turnten sie auf Darwin an der Longe von Karen Asmera auf den zweiten Gesamtrang. Der Sieg ging an das Team aus Deutschland, für das (N-)Ö-Juniorenteam war es dennoch ein hervorragender Erfolg. Schließlich war es erst der vierte Start in dieser Konstellation.

Sonntags ging es dann in die Finali der Europameisterschaft der Senioren. Das NÖ- Pas-de-Deux Theresa Thiel und Stefan Csandl lag nach der ersten Runde vielversprechend unter den ersten Drei. Im Finale hatten die beiden dann Pech, einige kleine Unsauberkeiten und landeten auf Platz 4.

Mit der Gustav Klimt Kür schaffte es das Seniorenteam aus NÖ auf Rang 3. © Barny Thierolf

Große Hoffnungen lasteten auch auf der Seniorengruppe aus Wildegg (NÖ) die bereits zwei WM Bronze- und eine EM-Silbermedaille nach Österreich holen konnte. Die Kür mit dem Thema Gustav Klimt machte Eindruck, bescherte dem Team schließlich eine Bronzemedaille.

Christian Kermer von der Voltigiergruppe Breitenfurt freute sich in seiner Funktion als Veranstalter natürlich besonders über die Tatsache, dass der Event seit Wochen ausverkauft war und die Stimmung in der Halle einzigartig. „Jeder Voltigierer wurde mit tosendem Applaus hinein- und wieder hinaus begleitet, die Halle hat regelrecht gebebt, das gibt es sonst im Pferdesport nur sehr selten. Als Voltigierreferent von Niederösterreich fällt mein Resümee natürlich absolut positiv aus mit einer Gold- und einer Silbermedaille bei den Junioren und einer Bronzemedaille für ein Team aus Niederösterreich bei den Senioren. Mein Dank gilt ganz besonders dem Sportministerium, dem Sportland Niederösterreich und dem Österreichischen Pferdesportverband, die mit ihrer Unterstützung die Austragung dieses einzigartigen Sportevents in Niederösterreich erst ermöglicht haben.“

Hollabrunn ist eine Reise wert

Am Freitag den 28. Juli 2017 fanden sich 25 Reiter und Reiterinnen bei Martina Wenzel in Hollabrunn zur Sonderprüfung ein. Vom Kleinen Hufeisen bis zur Lizenz wurde alles geboten. Trotz des  tagelangen Starkregens waren die
Bodenverhältnisse ausgezeichnet.
Für den 6.September 2017 ist eine weitere Sonderprüfung  und für 23. Und 24. September 2017 ein Reitertreffen geplant.

NÖ auf Goldkurs bei Voltigier- EM/WM!

Österreichs Junioren Damen auf Medaillenkurs

Zum zweiten Mal finden heuer Weltmeisterschaften der Junioren im Voltigieren statt. Die Premiere gab es 2015 in Ermelo, seither finden die Europameisterschaften abwechselnd im Zweijahresrythmus statt, alerternierend mit den Senioren. Tag 01 beim Heim Championat in Ebreichsdorf (NÖ) begann heute (Mittwoch, 02.08.) begann mit der ersten Pflicht der Junioren Herren und Damen. Auf dem Weg zu einer WM Medaille gilt es zwei Teilbewerbe zu absolvieren, wobei jeder Teilbewerb aus einem Pflicht- und einem Kürdurchgang besteht.

Bei den Junior Herren liegt der amtierende Weltmeister Juan Martin Clavijo aus Kolumbien in Führung vor Italiens Giovanni Bertolaso und Philipp Stippel aus Deutschland. Österreichs Junioren Philip Clement (NÖ), Georg Gabl (T) und Florian Grill (NÖ) liegen auf den Rängen acht, elf und 14 und haben damit sehr gute Chancen den zweiten Teilbewerb der besten 15 zu erreichen.

Nicole Brabec (NÖ) in der Pflicht. © Barny Thierolf

Bei den Junioren Damen liegen die drei Niederösterreicherinnen voll auf Medaillenkurs: Nicole Brabec (NÖ) führt nach der ersten Pflicht vor Franziska Peitzmeier aus Deutschland und ihrer Teamkollegen Lena Birkenau (NÖ). Championatsneuling Marie-Christine Clement liegt auf dem guten zehnten Platz.

„Die Leistungen der Junioren heute waren sehr erfreulich. Bei den Damen liegen wir wie erhofft auf Medaillenkurs und belegen derzeit die Plätze eins und drei und zehn, aber auch die drei jungen Herren liegen bei ihrer ersten WM in den Top 15 und halten den Kurs auf die zweite Runde der besten 15.“

Deutschland und Schweiz dominieren bei den Senioren – alle Österreicher in den Top 15

Nach den Junioren Pflichten waren an Tag 01 in Ebreichsdorf die ersten Pflichten im Rahmen der Senioren Europameisterschaft an der Reihe. Erwartungsgemäß liegen sowohl die deutschen Damen als auch Herren auf den Top Rängen. Bei den Damen konnte gleich vier Ahleten eine Note über 8 erturnen. Nadja Büttiker (SUI) führt derzeit vor Sarah Kay (GER und ihrer Teamkollegin Kristina Boe. Anna Cavallaro schaffte auch ein Wertnote über 8 und liegt damit knapp vor der besten Österreicherin Katharina Luschin (5.). Lisa Wild (NÖ) rangiert derzeit auf Platz neun und Alina Barosch (NÖ) liegt ebenfalls noch in den Top 15.

„Wir sind mit der internationalen Konkurrenz auf Augenhöhe. Alle unser Athleten konnten ihre Leistung abrufen. Bei den Herren führen erwartungsgemäß die sehr starken Deutschen und bei den Damen liegen Schweiz, Deutschland und Frankreich vor uns – auch das hatten wir auf dem Schirm. Die 2. Runde der besten 15 können all unsere Athleten erreichen.“ resümiert Bundesreferent und Equipechef Manfred Rebel nach den ersten Senioren Einzelpflichten durchaus zufrieden.

Bei den Herren gibt es eine verdiente Doppelführung für Deutschland durch Thomas Brüsewitz und Erik Oese. Auf Platz drei liegt der Schweizer Lukas Heppler. Bei den Senioren Herren konnte Österreich das erlaubte Kontingent von drei Sportlern nicht voll ausschöpfen und hat nur zwei Athleten am Start: Ramin Rahimi liegt mit einer Pflichtnote von 7,712 auf Platz sechs und Dominik Eder nach einem Fehler in der Schere auf Rang elf.