EM Hartpury: Positives Resümee von Magdalena Zellhofer und Robin Erkinger
Pferdesport in NÖ | Vielseitigkeit (08.08.2022) – Magdalena Zellhofer und Robin Erkinger haben Niederösterreich bei der EM der Vielseitigkeitsreiter in Hartpury (GBR | 25.-30.7.2022) vertreten. Championatsdebütantin Magdalena Zellhofer (RFV Steinakirchen am Forst) sorgte mit Rang 20 für das beste österreichische Resultat im Juniorenteam und Robin Erkinger (RC Bad Fischau-Brunn) konnte die EM als einziger rot-weiß-roter Young Rider auf Platz 32 abschließen. Wir haben die beiden Niederösterreicher um ein kurzes Resümee ihrer Reise nach Großbritannien gebeten.
Bestes österreichisches Duo bei der Junioren EM in Hartpury: Magdalena Zellhofer & Highlight RZ. © Kevin Sparrow Photography
„In der Dressur konnten wir leider nicht ganz zeigen was wir können, aber es war trotzdem eine solide Leistung und Highlight hat super mitgearbeitet“, erzählt die 17-jährige Magdalena Zellhofer. „Im Gelände war Highlight fantastisch zu reiten. Sie wartete nach jeder Aufgabe was als nächstes kommt und meisterte alles ohne Probleme. Im Springen kamen leider ein paar Abwürfe zu unserem sonst recht guten Ergebnis dazu, aber ich bin trotzdem sehr stolz auf die Leistung meines Pferdes. Die Atmosphäre in Hartpury war atemberaubend und dass wir unsere erste Europameisterschaft im ersten Drittel und als beste Österreicherin beenden konnten, ist noch die perfekte Draufgabe nach einer tollen Woche in England.“
Robin Erkinger und Highlight 9 in Hartpury. © Kevin Sparrow Photography
Robin Erkinger und sein Trakehner Highlight 9 bestritten in Hartpury ebenfalls ihr erstes Championat für Österreich. Der 19-jähirge Niederösterreicher zeigte sich sehr zufrieden mit diesem Debüt und schmiedet schon Pläne für die Saison 2023.
„Die EM in Hartpury war eine sehr aufregende und erfolgreiche Woche für uns. Die ersten Eindrücke von Anlage und Gelände waren der Wahnsinn. Alles war sehr gut organisiert und in viel größerem Ausmaße angelegt als gewohnt. Die Eröffnungsfeier mit der Flaggenparade war ein gelungener Anfang einer Woche, die noch viel aufregender werden sollte. In den Trainings auf der Anlage war Highlight sehr gut drauf, fast etwas zu gut. Unser Trainer Harald Siegl gab sein Bestes, um jeden Einzelnen optimal auf die kommende Dressurprüfung vorzubereiten. Auch unser Chef d’equipe Matthias Baumann unterstützte uns, wo er nur konnte.
Das Warm-up für den Dressurbewerb lief ruhig und geregelt ab. Als ich einritt, erschreckte sich Highlight leider etwas vor dem gut geschmückten Dressurviereck. Ich ritt daraufhin etwas zu passiv die restliche Prüfung, jedoch waren wir mit dem Endergebnis der Dressur für die erste EM durchaus zufrieden.
Bei der ersten Geländebesichtigung machte ich mir etwas Sorgen, da der Parcourssprünge beinhaltete, die ich noch nicht in solchem Ausmaße sprang. Aber dass die EM kein Kindergeburtstag ist, war mir natürlich klar. Nach mehrmaligem und genauem Besichtigen der Strecke, auch mit Harald und Matthias, wurden meine Zweifel allmählich weniger und ich war mir sicher, dass ich und Highlight es schaffen konnten.
Am Tag der Geländeprüfung war ich etwas nervöser als normalerweise. Als ich Highlight vorbereitete, ging ich nochmals jeden Sprung, jede Schlüsselpassage und jeden Minutenpunkt durch, um ja nichts zu vergessen. Beim Warm-up fürs Gelände war Highlight in Topform. So ein gutes Gefühl mit ihm am Sprung hatte ich selten und auch Harald war guter Dinge. Ich hörte noch kurz vorm Start, dass manche Reiter Probleme bei gewissen Passagen hatten, jedoch konzentrierte ich mich bestmöglich darauf, fokussiert zu bleiben und meinen Plan in die Tat umzusetzen.
Im Gelände selbst hatte ich ein super Gefühl und die Strecke war sehr gut zu reiten. Ich hatte unerwartet viel Spaß. Bei den Schlüsselstellen ritt ich jedoch vorsichtig, was mir dann im Endeffekt einige Zeitfehler kostete. Den Moment, an dem ich die Ziellinie ohne Hindernisfehler überritt, werde ich nie vergessen. Ich war so stolz auf meinen Superstar. Er gab alles und es fühlte sich unglaublich an. Den Rest des Tages hat man mich nur noch mit einem Grinsen antreffen können, ich war überglücklich.
Am Sonntag war noch ein schwerer Springparcours zu bewältigen. Highlight machte super Sprünge, jedoch zog das Gelände vom Vortag nicht spurlos an ihm vorbei und wir hatten leider zwei Abwürfe. Im Großen und Ganzen war das jedoch für eine solch schwere Prüfung eine solide Leistung und ich bin so froh, dass ich wieder einmal auf meinen Highlight zählen konnte.
Die Strategie für nächstes Jahr wird sein, mehr auf Angriff zu reiten. Heuer lernte ich, dass ich auch bei einer solch schweren Prüfung meinem Pferd vertrauen kann und dieses Vertrauen gilt es jetzt nur mehr für nächstes Jahr mitzunehmen, um ganz vorne mitreiten zu können.“