Das war der Stephaniritt 2016

Zahlreiche Pferde, Gespanne und ein Esel machten den 3. Stephaniritt auch im Jahr 2016 zu einem vollen Erfolg.

Der Stephaniritt nach Schwarzensee ist der bisher einzige seiner Art in Niederösterreich. Durch andere Ritte verdrängt und leider oft in Vergessenheit geraten, belebte NOEPS- Kulturreferent Otto Kurt Knoll diese Tradition im Jahr 2014 neu und landete damit einen vollen Erfolg. Auch im Jahr 2016 war das Interesse an dem Ritt groß. Mehr als 40 Pferde – geritten und gefahren – und ein Esel konnten gezählt werden. „Das ist eine Steigerung zu den bisherigen Stepahniritten“, freut sich Initiator Knoll. Dass der Ritt auch über die regionalen Grenzen hinaus immer mehr an Bekanntheit gewinnt, zeigte sich an den zahlreichen Gäste aus nah und fern.

Für den veranstaltenden Verein, den „Erste Hirtenberger Reit- und Fahrverein“ unter Obmann Manfred Wöhrer, war der Stephaniritt zugleich die Abschlussfeier anlässlich des 40-jährigen Bestandsjubiläums.

Die Reiter und Gespanne des Stephani-Ritts vor der Wallfahrtskirche Schwarzensee im Wienerwald. Foto: privat.

Die Reiter und Gespanne des Stephani-Ritts vor der Wallfahrtskirche Schwarzensee im Wienerwald. Foto: privat.

Der Abritt erfolgte beim Bauernhof Appel in Fahrafeld unter Anwesenheit der Bürgermeisterin Eva Baja-Wendl und führte in das rund acht Kilometer entfernte Schwarzensee. Dort wurden die teilnehmenden Pferde von Wallfahrtsseelsorger Pfarrer Benedikt Stary gesegnet. In seiner Ansprache ging er gekonnt auf die Pferdefreunde zu.
Ein besonderer Dank gilt Bürgermeister Johann Miedl sowie Familie Winter, Elisabeth Frankhauser und Bernhard Hirschhofer aus Schwarzenseee, die wesentlich zum Gelingen des 3. Stephanirittes beigetragen haben.

Der niederösterreichische Landtagsabgeordnete Josef Balber und NOEPS-Kulturreferent Otto Kurt Knoll (Kulturreferent des NÖ Pferdesportverbands) überreichten den Pferden Brot und Salz und entzündeten beim Stephanusbild in der Wallfahrtskirche eine rote Votivkerze.
Für leichbliche Stärkung der Reiter, Fahrer und Gäste sorgte das Team des „Ersten Hirtenberger Reit- und Fahrvereins.“ Der NOEPS verteilte an die StephanireiterInnen von morgen Pferdemalbücher.

Wallfahrtsseelsorger P. Benedikt Stary (Schwarzensee), NÖ Landtagsabgeordneter Josef Balber (Wienerwaldregion) und NOEPS-Kulturreferent Otto Kurt Knoll (v.r.) entzünden eine rote Stephani-Votivkerze beim Bild des hl. Stephanus in der Wallfahrtskirche zum hl. Ägydius in Schwarzensee.

Wallfahrtsseelsorger P. Benedikt Stary (Schwarzensee), NÖ Landtagsabgeordneter Josef Balber (Wienerwaldregion) und NOEPS-Kulturreferent Otto Kurt Knoll (v.r.) entzünden eine rote Stephani-Votivkerze beim Bild des hl. Stephanus in der Wallfahrtskirche zum hl. Ägydius in Schwarzensee.

Die Resonanz der Veranstaltung war wie schon in den beiden vorherigen Jahren überaus positiv. Max Dobretsberger, der Leiter des Lipizzaner-Bundesgestüts Piber, sprach etwa von einer gut gestalteten und gelungenen Pferdekulturveranstaltung.


Für alle, die nun auf den Geschmack gekommen sind oder sich bereits auf ihre nächste Teilnahme an dieser einzigartigen Kulturveranstaltung freuen, der Termin für den 4. Stephaniritt nach Schwarzensee wurde bereits fixiert:

4. Stephaniritt
26. Dezember 2017
Abritt/Abfahrt: 9:30 Uhr in Fahrafeld
Einzug: 11:00 Uhr in Schwarzensee


Allgemeines zum Stephaniritt:

Im Jahr 2014 initiierte Otto Kurt Knoll, passionierter Kulturkenner des Wienerwaldes und NOEPS-Kulturreferent, erstmals den Stephaniritt nach Schwarzensee. Damit rief Knoll eine alte Tradition wieder ins Leben, hauchte ihr reiterliches Leben ein und schlug damit eine Brücke zur traditionellen Vergangenheit des Wienerwaldes und Niederösterreichs.

Mit dem Stephaniritt verknüpfte Knoll eine alte Tradition mit dem Pferdebrauchtum. Schon vor Jahrhunderten pilgerten Bauern aus der Region am 26. Dezember zu Fuß zur Kirche des hl. Ägydius in Schwarzensee und baten vor dem Bild des Erzmärtyrers – und Pferdepatrons – Stephanus um Schutz für ihre Rösser. „Im 18. Jahrhundert wurde diese Tradition durch Kaiser Joseph II. verboten“, so Knoll. Während in anderen Bundesländern Stephaniritte auf den Terminplan vieler Bauern und Reiter fester Bestandteil blieben, ist laut Knoll jener Ritt nach Schwarzensee in Niederösterreich der einzige seiner Art.

Obwohl der Heilige Stephanus als der älteste Schutzpatron der Pferde gilt, wurden die Ritte im ganzen Land häufig durch Leonhardi- oder Georgiritte ersetzt.  „Mit dem Stephaniritt nach Schwarzensee  will ich eine Brücke von der Gegenwart zur Geschichte schlagen“, so Knoll. Beim feierlichen Festakt werden die Pferde vor der Kirche gesegnet sowie eine rote Votivkerze beim alten Stephanus-Bild – auf einem handgeschmiedeten Kerzenleuchter mit einem Hufeisen –  in der Wallfahrtskirche zum Heiligen Ägydius in Schwarzensee entzündet.


Medienresonanz:

 

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