Ausbildung: Der Weg zu Übungsleiter & Reitwart
Pferdesport in NÖ | Ausbildung (21.1.2025) – NOEPS Ausbildungsreferent Lukas Ornauer hat die Wege zu den Basisausbildungen Übungsleiter Reiten und Reitwart auf seiner Spartenseite übersichtlich zusammengefasst, um sicher zu stellen, dass Interessierte alle Infos zu den Voraussetzungen haben. Hier alle Infos auch noch einmal als Newsbeitrag!
Der Weg zum Übungsleiter
Der Übungsleiter soll die Basisarbeit im Reitsport in Dressur, Springen und Anfängerlonge leisten können. Dafür sollten die Aspiranten selbst vorbildliches und überdurchschnittliches Eigenkönnen in der Klasse A nachweisen können. Formal ist zumindest die Lizenz R1, eine Erste Hilfe-Bescheinigung und ein Mindestalter von 18 Jahren im laufenden Jahr vorzuweisen. Die Kurse werden von den Landesverbänden organisiert.
Die Ausbildung gliedert sich in mehrere Etappen:
1. Vorbereitungslehrgang: 2-Tageskurs OHNE Pferd mit Theorievorträgen und Longierdemonstration. Dieser bereitet die Interessenten auf die Eignungsprüfung und den Lehrgang vor. Der Lehrgang ist als Teil 1 der Ausbildung zu verstehen und kann nicht ersetzt oder erlassen werden!
2. Eignungsprüfung
- Vorreiten Dressur auf Niveau Klasse A: beurteilt werden vorbildlicher Sitz, Einwirkung und souveränes, pferdegerechtes Auftreten.
- Vorreiten Springen; Parcours mit 80cm Höhe im Sinne einer Stilspringprüfung nach einem methodischen Aufwärmen, Besonders bewertet wird kontrolliertes Reiten, ein ausbalancierter Sitz, die Wahl des richtigen Tempos, korrektes Reiten von Wendungen und ein elastisches Mitgehen über dem Sprung.
- Longieren eines reiterlosen Pferdes: Beurteilt werden korrekte „klassische“ Longiertechnik mit geeigneten Hilfszügeln, Eignung des Pferdes für Sitzlongen während des Kurses. Die Teilprüfung „longieren“ kann auch im Rahmen eines offiziellen NOEPS-Longierkurses abgelegt werden (siehe Kurskalender). Das Longierabzeichen wird nicht mehr angerechnet.
- Theorieprüfung Basiswissen auf Grundlage des Fragenkataloges
- Wer höhere Lizenzen ab R3, höhere Turnierergebnisse oder bereits absolvierte Ausbildungen nachweisen kann (z.B. RD3, ÜL Breitensport, Voltigierübungsleiter) erspart sich die entsprechende Teilprüfung bei der Eignungsprüfung.
3. Lehrgang
Der Kurs in der Dauer von mindestens 8 Tagen beinhaltet neben Theoriefächern (u.a. Pädagogik, Veterinärkunde, Recht,…) Praxiseinheiten in Dressur, Springen und Anfängerlongen. Schwerpunkt dabei ist das Unterrichten von Gruppen: Auftreten, Fachsprache, methodischer Aufbau, „geschultes Auge“, Sitzschulung, sinnvolle Korrekturen auf Niveau der Klasse A.
4. Abschlussprüfung
Anschließend an den Lehrgang findet eine kommissionelle Prüfung statt, bei der das Eigenkönnen in Dressur und Springen, das Longieren eines Anfängers, jeweils ein Lehrauftritt in allen Sparten und die Theoriefächer abgeprüft werden.
Nach positiver Absolvierung erhält jeder ein Zeugnis und eine Ausbildnerlizenz und wird in die Liste der Ausbildner aufgenommen.
Für den Übungsleiter Breitensport genügt die RD1 sowie der Nachweis von geführten Wanderritten. Statt eines Parcours ist bei der Eignungsprüfung ein gymnastizierendes Überwinden von Trabstangen und aufgestellten Cavalettis (einzeln und in einer gymnastischen Reihe) in allen Grundgangarten in einem korrekten leichten Sitz vorzureiten.
Der ÜL Breitensport soll Schüler:innen zumindest auf den Reiterpass vorbereiten können. Daher wird beim Lehrgang selbst über Cavaletti und niedrige Hindernisse bis 60cm gesprungen. Weiters soll der ÜL eine Gruppe sicher durchs Gelände führen können (Ausrittführung mit bergauf-/bergab, Wasserquerung, Organisieren einer Gruppe).
Weitere Inhalte sind Gelassenheitstraining, Pferde-Sport & Spiel und abwechslungsreicher Unterricht mit Hilfsmitteln. Die Pferde (und Reiterinnen) müssen daher geländesicher und geeignet für Springgymnastik sein!
Die anderen Bereiche (Dressur, Longieren, Theorie) bleiben wie beim Übungsleiter Reiten gleich. An sicherem Sitz & Einwirkung bestehen bei beiden Ausbildungen die gleichen Anforderungen!
Der Weg zum Reitwart
Der Reitwart steht zwischen dem Übungsleiter und dem staatlichen Reitinstruktor auf überdurchschnittlichem Turnierniveau der Klasse A in den Sparten Dressur und Springen. Er soll die Schüler auf das Turniergeschehen vorbereiten und dort qualitätsvoll „coachen“.
Es gibt keine Eignungsprüfung, jedoch sind zur Anmeldung eine aktive Ausbildnerlizenz „Übungsleiter REITEN“ sowie Turnierergebnisse nachzuweisen (Breitensport ist nicht zugelassen!):
- 3 Ergebnisse Klasse A Dressur mit Wertnote mindestens 6,5
- 3 Ergebnisse Stilspringen 105cm mit Wertnote mindestens 6,5 (für ALLE Pferde!)
- Mindestens 3 Monate Praxis in einem Pferdebetrieb (Unterricht & Beritt) mit mindestens 12 nachgewiesenen Unterrichtsstunden in Supervision (Bestätigung durch staatlichen Ausbildner mit aktiver Lizenz).
Beim Lehrgang (5 Tage an 1-2 Wochenenden) selbst wird neben dem Reiten von Turnieraufgaben der Klasse A ausschließlich Parcours bis 110cm gesprungen (gilt für ALLE Pferde, die teilnehmen!) und die Kandidat:innen im Parcoursbau geschult. Die Sprungdistanzen sind daher sicher zu beherrschen!
Der Reitwart entspricht der Ausbildnerstufe „Level 1“ im FEI-Trainerpass!
Wichtige Links
>> Alle Details sind in der ÖAPO (Ausbildungsregulativ) geregelt.
>> Ausschreibungen sind im Kurskalender auf www.oeps.at oder www.noeps.at zu finden.