Auftakt zum Jubiläumsjahr im Stift Klosterneuburg
Pferdesport in NÖ | Kultur und Pferd (20.01.2025) – Kultur hoch zu Ross: 25 Jahre Reitkultur-Verein Weiß-Blau-Gold. Am Fest Severins von Noricum, dem 8. Jänner 2025, fand der Auftakt zum Jubiläumsjahr 25 Jahre »Reitkultur-Verein Weiß-Blau-Gold« im Stift Klosterneuburg (Niederösterreich) mit Symbolkraft statt.

SEVERIN VON NORICUM HOCH ZU ROSS – Der »Reitkultur-Verein Weiß-Blau-Gold« hat anlässlich seines 25-jährigen Gründungsjubiläums im Jahr 2025 von der Künstlerin Kirsten Lubach den „Apostel Noricums“ hoch zu Ross auf einem Noriker – Schwarzflecktigerhengst in der besonderen Farbausprägung eines Achattigers – in der liturgischen Kleidung eines Abtes zeichnen lassen. Severin ist, wie kaum bekannt ist, sowohl Patron der Pferderasse Noriker als auch des Weinbaus. Die Darstellung Severins hoch zu Ross auf einem Noriker und mit einem Abtstab aus dem Holz eines Weinstocks ist in der Kunstwelt erstmalig und von großer Symbolkraft. © Reitkultur-Vereins Weiß-Blau-Gold
Der »Reitkultur-Verein Weiß-Blau-Gold«
Die Gründung und Konstituierung des »Reitkultur-Vereins Weiß-Blau-Gold« erfolgte im Jahr 2000. Der gemeinnützige und nicht auf Gewinn ausgerichtete Verein mit dem Sitz in Maria Gugging (Niederösterreich) bezweckt die Förderung des kulturellen Aspekts zum Thema Pferd. Über die rein sportliche Dimension hinaus soll in einer breiten Fächerung mit jenen der Dialog gesucht und gepflegt werden, die den Konnex zwischen Kultur und Pferd im engeren und weiteren Sinn aufzuzeigen bestrebt sind. Der kulturelle und sportliche Aspekt wird durch die besondere Verbundenheit mit dem christlichen Weltbild (symbolisiert durch die Farben Weiß-Gold) und dem Ursprungsland Österreichs, dem heutigen Bundesland Niederösterreich (symbolisiert durch die Farben Blau-Gold) durch den Namen zum Ausdruck gebracht. Im Sinne des Vereinszwecks ist es erwünscht, über Österreich hinausgehend die Zusammenarbeit zu den Themen Kultur und Pferd auf vielfältige Art und Weise zu pflegen und zu gestalten.
Prälat Anton Höslinger (Propst des Stiftes Klosterneuburg) erklärt fachkundig das über 500 Jahre alte und kunsthistorisch sehr bedeutende Tafelbild von Rueland Frueauf d. J. im Stiftsmuseum Klosterneuburg, welches den Ausritt Markgraf Leopold III. mit seiner Gattin Agnes in Klosterneuburg zeigt. © Imre Antal
Der Verein hat den Impuls für die institutionelle Verankerung der Kultur im Österreichischen Pferdesportverband (OEPS) sowie in den zugehörigen Landesverbänden gegeben. Mittlerweile hat er sich bundesweit als eine der gestalterischen Säulen in der Equidenkultur etabliert.
Leopold Neuhold, Universitätsprofessor für Ethik und Gesellschaftslehre an der Universität Graz, erläuterte bei dem vom »Reitkultur-Verein Weiß-Blau-Gold« initiierten und im Jahr 2020 abgehaltenen Fachtag „Ethik und Kultur in der Pferdewelt“ treffend die Beziehung zwischen der Kultur und dem Pferdesport: „Damit der Sport der Ausgestaltung des menschlichen Lebens gerecht werden kann, muss er in die Kultur eingebettet sein und die in der Kultur verankerten Werte verfolgen.“
Vereinswappen des »Reitkultur-Vereins Weiß-Blau-Gold«: Dieses besteht aus drei waagrechten, gleichmäßig starken Balken. Davon ist der obere weiß, der mittlere hellblau und der untere gold. Umrahmt werden die drei Balken in der äußeren Gestalt eines Hufeisens, das nach oben geöffnet und dessen Rand zart gold gefasst ist.
Für Servus TV war der Auftakt zum 25-jährigen Gründungsjubiläum des »Reitkultur-Vereins Weiß-Blau-Gold« am 8. Jänner 2025 in Klosterneuburg ein Anlass, um mit Filmaufnahmen für einen neuen Bericht über die Pferdekultur in Österreich zu starten. © Hubert Krogger
Auftakt zum Jubiläumsjahr am 8. Jänner 2025
Severin von Noricum, einer der Schutzheiligen Österreichs, ist seit der Gründung des »Reitkultur-Vereins Weiß-Blau-Gold« dessen Patron. Der „Apostel Noricums“ ist auch seit eh und je ein Symbol für die Freiheit Österreichs und wird heute von der Wissenschaft als Abt und Staatsmann des damaligen regnum noricum, des ersten Staates auf österreichischem Boden in der Römerzeit, gesehen, welcher der Bevölkerung Orientierung gab und für ihre sozialen Bedürfnisse sorgte. Der Heilige starb am 8. Jänner 482 in Favianis (Mautern an der Donau, Niederösterreich). Beim Abzug seiner Mitbrüder in den Wirren der Völkerwanderungszeit nahmen diese seinen Leichnam in das heutige Süditalien mit. In San Severo (Apulien, Süditalien) wird der Heilige seit historischen Zeiten im Stadtwappen hoch zu Ross dargestellt; eine Darstellung, die in Österreich nicht bekannt ist. Der »Reitkultur-Verein Weiß-Blau-Gold« hat anlässlich seines 25-jährigen Gründungsjubiläums im Jahr 2025 von der Künstlerin Kirsten Lubach den „Apostel Noricums“ hoch zu Ross auf einem Noriker – Schwarzflecktigerhengst in der besonderen Farbausprägung eines Achattigers – in der liturgischen Kleidung eines Abtes zeichnen lassen. Severin ist, wie kaum bekannt ist, sowohl Patron der Pferderasse Noriker als auch des Weinbaus. Die Darstellung Severins hoch zu Ross auf einem Noriker und mit einem Abtstab aus dem Holz eines Weinstocks ist in der Kunstwelt erstmalig und von großer Symbolkraft.
Pater Thomas Figl, Mitglied des »Reitkultur-Vereins Weiß-Blau-Gold«, segnete am 8. Jänner 2025 nach der Festmesse beim Verduner Altar das Bild „Severin von Noricum hoch zu Ross“ . © Imre Antal
Ein Reiter prägte Österreich. – Dem Babenberger Markgraf Leopold III. gelang es in seiner Regierungszeit in Klosterneuburg durch die Ausbildung der Landeshoheit und des Landesfürstentums einen Meilenstein für die Entwicklung und Selbständigkeit Österreichs zu leisten. In diesem Sinne sprechen manche wohl von Klosterneuburg als der ersten Hauptstadt Österreichs. In zahlreichen kunsthistorisch bedeutenden Gemälden wird der Markgraf hoch zu Ross dargestellt. Leopold III. starb am 15. November 1136 in Klosterneuburg und wurde im damaligen Kapitelsaal beigesetzt. Dieser Saal wurde alsbald zur Leopoldskapelle umgestaltet und später wurde dort das weltweit bedeutendste Emailkunstwerk der Romanik, der Verduner Altar, am Grab des später durch Kaiser Leopold I. zum Landespatron Österreichs erhobenen Leopold III. aufgestellt.
Die „Jagdhornbläsergruppe Hermann Löns“ gestaltete am 8. Jänner 2025 musikalisch die Festmesse des »Reitkultur-Vereins Weiß-Blau-Gold« am Grab des Landespatrons Österreichs. © Otto Hofer
Festmesse mit Segnung des Bildes „Severin von Noricum hoch zu Ross“ am Grab des Landespatrons Österreichs
Die „Jagdhornbläsergruppe Hermann Löns“ unter ihrem Obmann Hubert Krogger eröffnete mit der aus der Spanischen Hofreitschule bekannten Kaiser-Fanfare – benannt nach Franz Joseph I., Kaiser von Österreich – den Festakt und begleitete musikalisch die Festmesse.
Pater Thomas Figl, langjähriges Mitglied des »Reitkultur-Vereins Weiß-Blau-Gold«, feierte die Festmesse anlässlich des Jubiläumsjahres am Grab Leopold III. beim Verduner Altar. Als profunder Kirchenhistoriker stellte er in seiner Predigt den Bogen zwischen Severin von Noricum und Markgraf Leopold III. her und reflektierte die Botschaft dieser beiden Persönlichkeiten für die Gegenwart und für eine gute Zukunft Österreichs. Pater Thomas Figl nach der Festmesse bei der Segensfeier des Bildes „Severin von Noricum hoch zu Ross“ beim Verduner Altar: „Es ist kaum bekannt, dass Severin Patron der Noriker-Pferde und des Weinbaus ist. Die Darstellung des Heiligen auf einem Noriker und mit einem Abtstab aus dem Holz eines Weinstocks ist von großer Symbolkraft.“
Präsident Otto Kurt Knoll leitete die Generalversammlung des »Reitkultur-Vereins Weiß-Blau-Gold« am 8. Jänner 2025 im Thronsaal der Klosterneuburger Kaiserzimmer. Für die ordentliche Protokollführung sorgte Schriftführerin Carola Reinwein. Im Hintergrund sind barocke Pferdegemälde des Hof- und Kammermalers Johann Georg Hamilton zu sehen. © Imre Antal
Generalversammlung im Thronsaal Kaiser Karl VI.
Kaiser Karl VI. legte einerseits den Grundstein für den Österreichischen Escorial im Stift Klosterneuburg und andererseits ließ er die schönste Reitbahn der Welt, die Winterreitschule der Spanischen Hofreitschule, in Wien errichten. Die Vorliebe des Kaisers für die Lipizzaner ist an beiden Orten deutlich feststellbar. Er ließ nämlich von dem von ihm ernannten Hof- und Kammermaler, Johann Georg Hamilton, herrliche Pferdeportraits für die Wiener Hofburg und für den Thronsaal der Kaiserzimmer in Klosterneuburg anfertigen.
Die ordentliche Generalversammlung des »Reitkultur-Vereins Weiß-Blau-Gold« unter der Leitung von Präsident Otto Kurt Knoll hat im Thronsaal der Klosterneuburger Kaiserzimmer stattgefunden. Bei dieser Generalversammlung wurden einstimmig neue Statuten beschlossen. Vereinsmitglied Martin Steinhauser, ein langjähriger Bezirkshauptmann, hat die juristische Überarbeitung der Statuten vorgenommen und Leopold Neuhold, Universitätsprofessor für Ethik und Gesellschaftslehre, hat sich für die Aktualisierung der neuen Statuten in seinem Fachbereich mit Engagement eingebracht. Für das Lektorat zeichnete seitens des »Reitkultur-Vereins Weiß-Blau-Gold« dessen Vizepräsident Werner Aschauer verantwortlich.
Präsident Franz Kager (NÖ Pferdesportverband), der Doyen der Reitkunst Arthur Kottas-Heldenberg (einst Erster Oberbereiter an der Spanischen Hofreitschule) und Prälat Anton Höslinger (Propst des Stiftes Klosterneuburg) vor dem über 500 Jahre alten und kunsthistorisch sehr bedeutenden Tafelbild von Rueland Frueauf d. J. „Ausritt des hl. Leopold“ im Stiftsmuseum Klosterneuburg. © Imre Antal
500 Jahre altes Reitergemälde
Der Hausherr des Stiftes Klosterneuburg, Prälat Anton Höslinger, hat fundiert die über 500 Jahre alten und kunsthistorisch sehr bedeutenden Tafelbilder von Rueland Frueauf d. J. erklärt. Für die Pferdefreunde war besonders die Darstellung Markgraf Leopold III. und seiner Gattin Agnes beim Ausritt in Klosterneuburg von Interesse.
Ein Ausschnitt der Teilnehmergruppe des Festvortrags am 8. Jänner 2025 im Kapitelsaal des Stiftes Klosterneuburg. Der Festvortrag wurde vom Doyen der Reitkunst Arthur Kottas-Heldenberg (einst Erster Oberbereiter an der Spanischen Hofreitschule) gehalten. Präsident Franz Kager überbrachte im Kapitelsaal die Grußbotschaft des NÖ Pferdesportverbands. © Imre Antal
Festvortrag im Kapitelsaal
Es ist als eine außerordentliche Wertschätzung von Prälat Anton Höslinger zu werten, dass er dem »Reitkultur-Verein Weiß-Blau-Gold« den Kapitelsaal des Stiftes Klosterneuburg für den Festvortrag des Doyens der Reitkunst, Arthur Kottas-Heldenberg, einst Erster Oberbereiter an der Spanischen Hofreitschule, zur Verfügung stellte. Reitmeister Kottas-Heldenberg betonte in seinem Festvortrag die Wichtigkeit der Reitkunst für alle Bereiche und für die Zukunft des Pferdesports. Der Präsident des NÖ Pferdesportverbands Franz Kager dankte dem Verein für sein Engagement um den Pferdesport und freute sich, dass dieser bei der jungen Generation Zuspruch findet.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Auftaktfest des »Reitkultur-Vereins Weiß-Blau-Gold« am 8. Jänner 2025 im Stift Klosterneuburg. © Imre Antal
Der »Reitkultur-Verein Weiß-Blau-Gold« hat seit seiner Gründung noch nie eine finanzielle Unterstützung durch die öffentliche Hand und durch einen Pferdesportverband erhalten, sondern vielmehr durch ehrenamtliches Engagement nachhaltige Leistungen für die Gesellschaft erbracht. Da das 25-jährige Jubiläum ein besonderes sein soll, ist Happy Horse Holzedeleinstreu und der Österreichischen Hagelversicherung zu danken, die es durch ihre Förderungen möglich machten, ein ansprechendes Programm umsetzen zu können.
Mit Freude über den gelungenen Auftakt formulierte Präsident Otto Kurt Knoll auch seinen Wunsch: „ Der Philosoph Xenophon hat vor 2400 Jahren gelehrt, dass alles Reiten von der Kultur geprägt sein muss. Ich meine, wenn alles Pferdesportgeschehen in der Kultur eingebettet ist, werden alle Themen der Ethik und des Umgangs mit dem Partner Pferd immer positiv aufschlagen und konkludent wird dem Pferdesport eine gute Zukunft gewiss sein. Dafür wollen wir uns im Verein stark machen.“
Der Zuspruch der Vereinsmitglieder aller Generationen zeugt von der Richtigkeit des innovativen Weges, den der »Reitkultur-Verein Weiß-Blau-Gold« beschreitet.
Präsident Otto Kurt Knoll vom »Reitkultur-Verein Weiß-Blau-Gold« präsentiert mit Vereinsmitglied Cornelia Haase (Vertreterin der jungen Generation im Verein), Präsident Franz Kager vom NÖ Pferdesportverband, dem Doyen der Reitkunst Arthur Kottas-Heldenberg (einst Erster Oberbereiter an der Spanischen Hofreitschule) und Vereinsmitglied Otto Hofer (Geschäftsführer von Happy Horse Holzedeleinstreu) mit seiner Tochter das Bild „Severin von Noricum hoch zu Ross“ am 8. Jänner 2025 auf der Kaiserstiege des Stiftes Klosterneuburg. © Imre Antal
Impulsgebender Auftakt
Für Servus TV war der Auftakt zum 25-jährigen Vereinsjubiläum am 8. Jänner 2025 in Klosterneuburg ein Anlass, um mit Filmaufnahmen für einen neuen Bericht über die Pferdekultur in Österreich zu starten.
Der »Reitkultur-Verein Weiß-Blau-Gold« hat eine qualitativ hochwertige Kunstdruck-Doppelkarte (Elfenbeinkarton) von Severin von Noricum hoch zu Ross auf einem Noriker in limitierter Anzahl im Jubiläumsjahr 2025 auflegen lassen.
Das Programm des Jubiläumsjahres eröffnet den Vereinsmitgliedern eine Vielzahl unterschiedlicher Bereiche rund um die kulturelle und sportliche Dimension des Pferdes.
Der »Reitkultur-Verein Weiß-Blau-Gold« dankt allen, die seinen Weg unterstützen und ist bestrebt, weiterhin Beiträge für alle Freunde der Equidenwelt erbringen zu können.