„Wie man ein Pferd zeichnet“ mit Michael Fuchs
Pferdesport in NÖ | Kultur und Pferd (14.04.2025) – Der akademische Maler Professor Michael Fuchs aus der Künstlerdynastie Fuchs hat am 12. April 2025 in seinem Klosterneuburger Privatatelier das ganztägige Seminar „Wie man ein Pferd zeichnet“ gegeben. Während beim dreistündigen Seminar mit Professor Fuchs im Jahr 2024 der Fokus auf das Zeichnen eines Pferdekopfes gelegen ist, war die Aufgabenstellung beim ganztägigen Seminar im Jahr 2025 das Zeichnen eines Pferdes in seiner Gesamtheit. Meister Fuchs legte Wert darauf, die Motive für die Seminarteilnehmerinnen und Seminarteilnehmer, die zudem auch aktiv den Pferdesport ausüben, selbst auszuwählen. Fuchs wählte Pferdedarstellungen, die von der Antike über jene der Renaissance bis zu jenen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts reichten. Aufgefallen ist, dass die junge Generation als Vorlage die Darstellungen der Antike bevorzugte, während die mittlere Generation jene des ausgehenden 19. Jahrhunderts wählte. Professor Fuchs ist es gelungen, dass sich die künftigen Künstlerinnen und Künstler detailgetreu am Original bei der Umsetzung mit dem Bleistift orientierten, und er zeigte sich mit den Ergebnissen zufrieden.

Pferdezeichnung von Johanna Zangerle, 12.04.2025 © Otto Kurt Knoll
Die Seminarteilnehmerinnen und Seminarteilnehmer konnten an einem geschichtsträchtigen Ort des Kunstschaffens das Zeichnen eines Pferdes erlernen: Michael Fuchs, der Klosterneuburg seit 1986 zum Zentrum seines künstlerischen Schaffens gewählt hat, schafft zudem in jenem Kunstatelier, das für Professor Franz Rumpler von 1904 bis zu seinem Tod 1922 die private Wirkungsstätte gewesen ist. Rumpler war Professor an der Akademie der bildenden Künste Wien und leitete dort die Spezialschule für Historienmalerei. Ihm war es ein Anliegen, auch junge Künstler zu erkennen und zu fördern, selbst, wenn sie sich einer Stilrichtung verschrieben haben, die nicht ganz seine eigene war. Egon Schiele, der laut Professor Fuchs immer wieder im Klosterneuburger Privatatelier von Professor Rumpler als Student war, gehörte zu jenen Künstlern, die von Rumpler sehr gefördert wurden. Schiele wurde bereits im Alter von 16 Jahren in die Akademie der Bildenden Künste aufgenommen. Franz Rumpler zählte aber auch in der Professorenschaft zu den maßgeblichen Entscheidungsträgern, die Adolf Hitler die Aufnahmen an der Wiener Kunstakademie im Jahr 1907/1908 verweigerten.
Pferdezeichnung von Werner Aschauer, 12.04.2025 © Otto Kurt Knoll
Das vom Referat „Kultur und Pferd“ des Niederösterreichischen Pferdesportverbands NOEPS veranstaltete Seminar wurde durch den Reitkultur-Verein Weiß-Blau-Gold als Kooperationspartner mitgetragen. Der gegenständliche NÖ Pferdesportverein, der die sportliche und kulturelle Ebene pflegt, feiert im Jahr 2025 sein 25-jähriges Jubiläum. Dank der Unterstützung des Jubiläumsjahres durch Happy Horse Holzedeleinstreu und der Österreichischen Hagelversicherung ist es dem Reitkultur-Verein Weiß-Blau-Gold möglich gewesen, das diesjährige Seminar fördern zu können.
Johanna Zangerle aus Tirol bei der Staffelei im Privatatelier von Prof. Fuchs in Klosterneuburg (links Vorlage, rechts Ausführung durch die Künstlerin), 12.04.2025 © Michael Fuchs
Inspiriert von der Begeisterung aller Beteiligten ist seitens des Referates „Kultur und Pferd“ NOEPS spontan die Idee geboren worden, im Jahr 2026 ein ganzwöchiges Seminar „Wie man ein Pferd malt“ referatsseitig zu veranstalten. Die Idee wurde von Professor Fuchs und den Seminarteilnehmerinnen und Seminarteilnehmer zustimmend mit einem „ einstimmigen Grundsatzbeschluss“ zur Durchführung in der letzten Augustwoche 2026 aufgegriffen. Es ist geplant bis Herbst 2025 ein ausgearbeitetes Programm präsentieren zu können.
Vizepräsident Werner Aschauer vom Reitkultur-Verein Weiß-Blau-Gold bei der Staffelei im Privatatelier von Prof. Fuchs in Klosterneuburg (links Vorlage, rechts Ausführung durch den Künstler), 12.04.2025 © Michael Fuchs
Das Schöne an dem Seminar war, zu beobachten, dass aktive Pferdesportlerinnen und Pferdesportler durch die künstlerische Aktivität eine Erweiterung der Sichtweise auf das Pferd erfahren haben.
Quelle: Otto Kurt Knoll | NOEPS Referat Kultur und Pferd