Online Fachtagung „Ethik und Kultur in der Pferdewelt“
Pressemitteilung Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik 09.11.2020 – Fragen zum ethischen Umgang mit dem Sport-, Freizeit- und Wirtschaftsfaktor Pferd sind aktueller denn je und ein entscheidender Wegweiser für die Zukunft der Pferd – Mensch Beziehung in der Kultur. Am Samstag, 10. Oktober 2020 fand in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Pferdesportverband OEPS, dem Niederösterreichischen Pferdesportverband NOEPS und dem Reitkultur-Verein Weiß-Blau-Gold der Fachtag “Ethik und Kultur in der Pferdewelt” an der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik statt.
„Wir sind besonders stolz, dass erstmals eine Kulturveranstaltung als offizielle Fortbildung für Pferdesportlehrende durch den OEPS anerkannt worden ist. Das Interesse war groß, acht von neun Bundesländern haben teilgenommen.“ so Otto Kurt Knoll, Bundeskulturreferent Österreichischer Pferdesportverband OEPS.
„Das Reflektieren von Agrikultur in Zusammenhang mit der Pferdekultur in Geschichte und Gegenwart erschließt zukunftsweisende Möglichkeiten für den gesamten Agrar- und Umweltbereich. Für uns als Hochschule für Agar- und Umweltpädagogik ist die kulturelle Betrachtung des Pferdes Neuland mit Zukunftsperspektiven. Durch die langjährige Zusammenarbeit mit Direktor Otto Knoll ist der innovative Fachtag „Ethik und Kultur in der Pferdewelt“ ein weiterer Meilenstein in unserer Kooperation. Auch in Zukunft sind gemeinsame Veranstaltungen geplant.“ berichtet Rektor Thomas Haase.
Neueste Erkenntnisse zum Thema „Mensch und Pferd aus ethischer Sicht. Zwischen emotionaler Beziehung, Einsatz und Missbrauch“ enthielt der Vortrag von Leopold Neuhold, Universitätsprofessor für Ethik und Gesellschaftslehre an der Universität Graz. Professor Neuhold erläuterte die Grundbegriffe der Philosophie und Ethik, der Menschenrechte und des Tierschutzes.
„Das Pferd in seiner kulturellen Dimension. Ein Wegweiser für den Pferdesport in die Zukunft“ wurde von Otto Kurt Knoll, Bundeskulturreferent des Österreichischen Pferdesportverbands, mit einem Streifzug durch die Geschichte dargestellt. Basierend auf den Werten der alten Reitmeister wurden neue mögliche Wege für den Pferdesport aufgezeigt.
Die erfolgreiche Veranstaltung spiegelt sich in den Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer wieder:
Verena Bittmann, Österreichisches Kuratorium für Therapeutisches Reiten:
In meiner Funktion als eine von vier Sektionsleitungen des Österreichischen Kuratoriums für Therapeutisches Reiten (OKTR) möchte ich ihnen zu der unglaublichen gelungenen Fortbildung am 19. Oktober 2020 gratulieren. Ethik und Kultur sind nicht nur wichtige Themen für den Pferdesport allgemein, sondern vor allem für alle Personen im Bereich Therapeutische Interventionen mit Pferden. Der Einsatz von Pferden im Therapeutischen Setting verlangt nicht nur eine hohe fachliche Ausbildung um Menschen in Not zu begleiten, sondern ist auch eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe unserem vierbeinigen CO-Therapeuten „Pferd“ gegenüber. Gerade in diesem Sinne ist ihre Fortbildung für uns ein großartiges Angebot gewesen für unsere Mitglieder des OKTR. Die Fachtagung ermöglichte nicht nur einen kritischen, humorvollen und fachlich sehr gut vorbereiteten Vortrag, sondern gab den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch die Möglichkeit sich aktiv mit diesem sehr wichtigen Thema auseinander zu setzen und neue Perspektiven zu schaffen. Das OKTR ist dankbar im Österreichischen Pferdesportverband einen so fortschrittlichen und weltoffenen Verband als Kooperationspartner an der Seite zu haben. Diese Kooperation steht für fachlich fundierte Ausbildung und Fortbildung im Bereich Therapeutische Interventionen mit Pferden. Im Namen der Mitglieder möchte ich mich für dieses spontane, horizonterweiternde und professionelle Fortbildungsangebot herzlich bedanken.
Petra Choc, Funktionärin des Internationalen Pferdesportverbandes (Fédération Équestre Internationale FEI):
Die sehr kurzweilige Fortbildungsveranstaltung, professionell durch die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik betreut, hat auch viele Kulturbegeisterte angelockt. Trotzdem nur kurzfristig, wegen der Erkrankung der Referentin, eingesprungen, hat Prof. Neuhold die ethischen Aspekte beleuchtet und eindrucksvoll referiert. Die, normalerweise deutlich ruhigere Nachmittagszeit wurde mit sehr lebhaften Debatten in Kleingruppen und dem umfassenden Referat des Veranstalters, Herrn Otto Knoll zu einem sehr kurzweiligen Event gemacht. Die Beispiele des Kulturträgers Pferd wurden aus der geschichtlichen Perspektive in die Gegenwart transportiert und hat die Geister beflügelt wie wir alle das Kulturgut Pferd einer breiten Öffentlichkeit näherbringen können. Ich wünsche mir mehr solcher befruchtenden Diskussionen!
Manfred Häusl, Reitlehrer und Wanderreitführer:
Die tiefe Verbindung zwischen Mensch und Pferd ist gerade bei uns in Salzburg auf vielfältige Weise präsent. Durch diese Veranstaltung wurde das Bewusstsein für dieses wertvolle Kulturgut geschärft und es entstanden einige neue Ideen, unseren reichen Kulturschatz mit Hilfe der Pferde einem größeren Personenkreis zugänglich zu machen.
Michaela Pickel, Freizeitreiterin:
Als Freizeitreiterin hat es mich gefreut, dass ich beim Fachtag „Ethik und Kultur in der Pferdewelt“ Personen mit gleichen Interessen angetroffen habe. Wie waren uns einig, dass wir vom OEPS wünschen Freizeit- und Kulturangebote zu erhalten. Die Möglichkeit einen Informationsaustausch oder einer Informationsquelle wie einer neuen Kulturplattform im OEPS zu haben wurde von uns Teilnehmer angeregt. Vertreten durch „Pferd und Kultur“ findet sich hier ein Sprachrohr, dass diesen Interessen nachkommt, daher sollte es auch gleichwertig mit dem Sport im OEPS vertreten sein. Die Turnierkultur aber auch das große Interesse der gemeinsamen Gestaltung mit dem Pferd wie z.B. Erntedankfest, Themenwanderung oder Rauhnachtswanderung wurden besprochen. Ganz aktuelle, Beethoven und seine Musik für das Pferdekarussell wurde ebenfalls erwähnt. Alle Teilnehmer wünschten sich weitere Kulturveranstaltungen und waren mit den drei Vortagenden sehr zufrieden.
Otto F. Serloth, Turnierrichter des Österreichischen Pferdesportverbands:
Herzlichen Dank für die Online Fachtagung am 10.10.2020. Die Veranstaltung war hervorragend strukturiert. Die Vortragenden gut mit der Materie vertraut, sachlich, verständlich und haben zum Nachdenken angeregt. Besonders Prof. Neuhold der zwar ´nur` Ersatz war aber einen super, mit Esprit versehenen Vortrag über Ethik hielt, hat mich sehr Beeindruckt. Die Gruppenarbeit war gut, mit guten Ansätzen und viel Interesse der Teilnehmenden. Solche Veranstaltungen sollten auch bei anderen Fortbildungen als Anregungen herangezogen werden. Danke für deinen Einsatz, es hat sich gelohnt und wurde sehr gut angenommen, von sicher allen 76 Teilnehmern.
Max Strohmaier, Kulturreferent des Landesfachverbands für Pferdesport in Kärnten:
Der Online-Fachtag Ethik und Kultur in der Pferdewelt war sehr interessant und aufschlussreich! Für mich persönlich wurden tolle Zusammenhänge zwischen der Kultur- und der Pferdewelt geschaffen. Es wurde einmal mehr aufgezeigt wie gesellschaftsprägend die Stellung des Pferdes in der Kultur wirklich ist!
Dorothee von Laer, Förderin der Pferdekultur in Österreich:
Das Miteinander von Mensch und Pferd ist aus der Menschheitsgeschichte nicht wegzudenken und repräsentiert ein uraltes Kulturgut. Die Vielfältigkeit dieser gemeinsamen Kulturgeschichte wurde im Seminar Ethik und Kultur in der Pferdewelt den Teilnehmern richtig spannend und auch unterhaltsam nahegebracht. Ebenso spannend war auch die ethische Sicht auf die Mensch-Pferd Beziehung im Spannungsfeld zwischen anthropozentrischer und physiozentrischer Wahrnehmung der Tierwelt. Ein Seminar, dass nicht nur für Pferdemenschen interessant gewesen sein dürfte.
Quelle: Pressemitteilung Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik 09.11.2020