SchwalbenNESTwerkerInnen gesucht

Mehl- und Rauchschwalben leben in unserer unmittelbaren Nähe. Sie bauen ihre kunstvollen Nester aus mehreren Hundert Lehmkugeln, die an Fassaden und Wänden befestigt werden. Während Mehlschwalben vorwiegend unter Dachvorsprüngen nisten, bauen Rauchschwalben ihre halboffenen Nester meist innerhalb von Gebäuden. Beide Schwalbenarten besiedeln ihre Nester oft über viele Jahre wieder. Seit einigen Jahren sind ihre Bestände rückläufig, Ursachen dafür sind unter anderem Nahrungs- und Nistplatzmangel.

Mehlschwalben. © Michael Müller | flickr.com

Mehlschwalben. © Michael Müller | flickr.com

SchwalbenNESTwerk

Die Außenstelle Seebarn der Österreichischen Vogelwarte/Vetmeduni Vienna bittet daher um die Unterstützung der niederösterreichischen StallbesitzerInnen und PferdefreundInnen. Mit dem im Frühjahr 2020 ins Leben gerufenen Projekt „SchwalbenNESTwerk“ möchten die WissenschaftlerInnen gemeinsam mit der Bevölkerung die aktuelle Bestandssituation von Mehl- und Rauchschwalben in Niederösterreich erfassen. Reitställe sind nach wie vor für beide Schwalbenarten wichtige Standorte, an denen die gefiederten Glücksbringer ihre Nester bauen und Jahr für Jahr wiederbesetzen. Da es bisweilen noch Lücken in der Verbreitung beider Vogelarten in Niederösterreich gibt, ist es den ForscherInnen ein großes Anliegen diese zu schließen.

Rauchschwalben. © Mark Hintsa | flickr.com

Rauchschwalben. © Mark Hintsa | flickr.com

Für die Erfassung der Bestände beider Schwalbenarten, wird die Zahl besetzter und nicht – besetzter Nester ermittelt. Über die Anzahl der beobachteten Jungvögel im Nest, wird der Bruterfolg erhoben. Längerfristig können die gesammelten Informationen dazu beitragen, Aussagen über Bestandsentwicklungen zu treffen. Auch Informationen, seit wann bereits Schwalben an diesem Standort brüten, helfen mehr über die Entwicklung der Bestände der beiden Arten in Erfahrung zu bringen.

Für die Beobachtung der Schwalbennester sind keine besonderen Hilfsmittel erforderlich – die Nester beider Schwalbenarten sind meist sehr gut mit bloßem Auge zu entdecken. Ein Abstand von einigen Metern zum Brutplatz sollte eingehalten werden, um das Brutgeschehen der Vögel nicht zu stören.

Schwalbennester entdeckt?

Das Citizen Science – Forschungsprojekt richtet sich vor allem an interessierte Privatpersonen, Betriebe, öffentliche Einrichtungen oder Reitställe mit mehreren Nestern von Mehl- oder Rauchschwalben. Kennen auch Sie Standorte mit Schwalbennestern? Dann forschen Sie mit im SchwalbenNESTwerk und leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz der gefiederten Glücksbringer. Weitere Informationen erhalten Sie unter https://wildenachbarn.at/tiere/schwalbennestwerk

Projektkoordination: janette.siebert@vetmeduni.ac.at

Quelle: Außenstelle Seebarn der Österreichischen Vogelwarte/Vetmeduni Vienna