Ländl. Springmeisterschaften versanken in Unwetter
Von 1. bis 2. Juli fanden im RV Geiger Amstetten die NÖ Landesmeisterschaften der ländlichen Reiter im Springreiten statt. Was am Samstag als harmloses C-Springturnier mit vielen fehlerfreien Ritten begann, mündete allerdings am zweiten Turniertag in einen sportlichen Krimi:
Bestes Norikerteam in dieser Meisterschaft: Bettina Ottenschläger und Chogolisa © Team myrtill / www.teammyrtill.com
Am frühen Vormittag war die Welt noch in Ordnung, als die Norikerreiter ihre erste Springmeisterschaft bestritten. Bettina Ottenschläger mit ihrer Chogolisa hatte schon in der ersten Runde die Führung übernommen. Die zweite Vorrunde schien allerdings bei allen Teilnehmerinnen eine gewisse Nervosität hervor zu rufen: Trotz der 8 Fehlerpunkte im zweiten Teilbewerb konnte Ottenschläger die Führung behalten und damit die erste blau-gelbe Schärpe des Tages entgegennehmen.
Es folgten die Umläufe der Jugend- und Seniorenklasse:Während in der Jugend Viktoria Krenneis und Diana Schellhammer nach 2 Doppelnullrunden auf ihr Stechen um den Sieg warteten, konnte Hermann Reischl mit Dublet in der Seniorenwertung ohne Stechen zu einer Goldmedaille reiten. Er blieb als einziger Teilnehmer in dieser Meisterschaft in beiden Teilbewerben fehlerfrei und holte damit einen eindeutigen Sieg nach Punkten. Im anschließenden Stechen der Jugend blieben beide Amazonen fehlerfrei. Allerdings konnte Diana Schellhammer im Sattel von Chiara de Lancerto ihrer Konkurrentin fast 8 Sekunden abnehmen und sicherte sich damit den Sieg.
In der Junioren Wertung stachen nach dem 2. Teilbewerb 2 Reiterinnen um den Sieg. Julia Blümel und Sir Salero holten sich mit einer schnellen 4-Fehlerrunde den Sieg. Spannend bis zum Schluss zeigte sich auch die Mannschaftswertung, wo der Reitclub Stössing und der Reit- und Zuchtstall Franzensdorf nach 2 Teilbewerben punktemäßig gleich auf lagen. Das Team aus Stössing konnte allerdings im 2. Teilbewerb die schnelleren Zeiten aus dem Parcours holen und sicherte sich damit den Titel.
Das große Finale sollte die Meisterschaft der allgemeinen Klasse darstellen: 11 ReiterInnen kamen ohne Fehler aus dem 1. Teilbewerb, doch die Spannung des Finales forderte bei vielen den Tribut. Als es mitten im Bewerb leicht zu regnen begann ahnte noch niemand, dass der Grundparcours diese Meisterschaft entscheiden sollte. Kurz nach Beginn des letzten Drittels des Starterfeldes entwickelte sich aus dem leichten Regen ein sintflutartiges Unwetter, dass die ReiterInnen des Finales allerdings nicht von ihrem Start abhalten konnte. Es waren schließlich 3 Paare fehlerfrei im 2. Teilbewerb geblieben, ein Stechen wurde allerdings bis zu einer Besserung der Lage verschoben. Pferd und Reiter flüchteten in die Reithalle oder das Festzelt, während sich Plätze und Wiesen binnen Minuten mit Wasser füllten. Während die Parcoursbauerin zu “It’s raining men” in kurzer Hose und Gummistiefel über den Platz tanzte, forderte das Richterkollegium im Turm ein Schlauchboot zur Evakuierung an – mit anderen Worten war die Stimmung entspannt, als das Turnier nach 45 Minuten Unwetter abgebrochen wurde. Damit entschied die Meisterschaft der allgemeinen Klasse die schnellste Zeit des 2. Teilbewerbes. Der Titel ging an Michaela Eder und Rodolfo! Die Siegerehrung fand, nachdem man Richter, Zeitnehmer und Sprecher aus dem Richterturm befreit hatte, in lockerer Atmosphäre in der Reithalle statt. Als die Teilnehmer am Ende der Zeremonie nach draussen traten, blitzte bereits wieder der blaue Himmel zwischen den Wolken hervor.