Vorschläge zum Aufbau von Basisspringprüfungen (bis 1,30 m).

Foto: @NOEPS

 

In der Vergangenheit hat der Ablauf von Turnieren speziell im Zusammenspiel von Veranstalter, Sportler und Parcoursbauer Verbesserungspotenzial aufgezeigt. Diese wurden intensiv beraten und nachfolgende Empfehlungen für Basisspringprüfungen einstimmig getroffen. Alle Beteiligten des Ausschusses bitten Veranstalter, Parcoursbauer, Sportler und Trainer weitere Ideen und Verbesserungsvorschläge beim NOEPS-Spring-Referat zu deponieren.

Folgende Vorschläge sind vorwiegend für Reitertreffen und Turniere der Kat. C-NEU, C , B und B* gültig. Sie dienen der Ausbildung von jungen Pferden, Reitern und Parcoursbau-Assistenten.


Aufbaustrategie

1) Möglichst Sprung Nr. 1 Richtung Ausgang aufbauen. Wenn dies nicht möglich ist, dann Steilsprung oder schmalen Oxer verwenden (ohne Unterbau). Der erste Sprung muss einen gut einsehbaren Standort aufweisen und sollte mindestens 3 – 5 Galoppsprünge zum geradeaus anreiten haben.

2) Oxer und Kombinationen nicht an problematischen Stellen (z.B.: Transparente, Buffet, Zeittafel, Bergauf- Bergabtendenz!) aufbauen.

3) Bei gebogenen Linien darauf achten, dass der Wendepunkt (Knickpunkt) in der Mitte des Bogens bzw. nicht erst am Ende oder am Anfang des Bogens liegt.

4) Alternativen zum Abkürzen des Anreitweges möglichst dem Ausbildungsstand der Pferde und Reiter anpassen.

5) Die zu reitenden Wege von Sprung 1 – 4 möglichst großzügig anbieten (abhängig von der Platzgröße).

6) Fließende, flüssige, leicht zu reitende Linien aufbauen.

7) Stirnsprünge auf kleinen Plätzen an der kurzen Seite vermeiden.

8) Keine zu langen Springbahnen (Mindestanzahl der Hindernisse lt. ÖTO anbieten.)

9) Blumeninseln oder nicht benutzte Sprünge als Wendemarken in Stil- und Springpferdeprüfungen anbieten, um großzügigere Linien zu erreichen.

10) Im Freien wenn möglich (Platzgröße) keine Folgen unter 5 Galoppsprüngen aufbauen.

11) Der Anreitweg sollte, wenn möglich, mindestens 15 m von der Bande bis zum Sprung messen (min. 3 Galoppsprünge zum gerade anreiten!).

12) Die Distanz zu Folgesprüngen nach Kombinationen tendenziell weiter bauen.

13) Kombinationen mit 2 Galoppsprüngen und ohne Unterbau oder Einhängeteil bzw. wenn, nur im Einsprung anbieten. Am ersten Tag „Steil-Steil“ Kombination anbieten (ins besonders bei Springpferdeprüfungen dem Niveau des Starterfeldes anpassen.).

14) Nur „passende Distanzen“ siehe Tabelle aufbauen (immer Maßband benutzen!), um das richtige Rhythmusgefühl zu entwickeln.

15) Wenn möglich bei Steilsprüngen sowie bei Oxern an der Vorderfront ausschließlich Fangständer verwenden.

16) Möglichst Planken und Pariser Gatter als Einhängeteile verwenden (oder kleine, leicht zu reitende Unterstellteile).

17) Liverpool auch als Alternativhindernis vorzugsweise mit mehrfärbigen Stangen anbieten, da diese einfacher zu springen sind.

18) Stangen mit klar zu erkennenden Designs verwenden, einfarbige Stangen vermeiden oder alternativ anbieten.

19) Planken und Gatter bevorzugt ganz unten einhängen, um eine gute Grundlinie zu schaffen.

20) Wenn erlaubt, (siehe ÖTO) Stangen als Grundlinien verwenden, da diese helfen, einen besseren Absprungpunkt (auch bei Liverpool) zu finden.

21) In Springpferdeprüfungen „Liverpool“ auch als Alternative anbieten (abhängig vom Niveau des Starterfeldes).

22) Alle Steilsprünge sollen möglichst die in der Ausschreibung angegebene Höhe aufweisen (außer Sprung Nr. 1). Oxer dürfen an der Hinterseite ein Loch und an der Vorderfront zwei Löcher kleiner sein (abhängig von der Bodenbeschaffenheit).

23) Triplebarren nicht als Aussprung einer Hindernisfolge oder als Einsprung in Kombinationen verwenden.

24)Keine Sprünge zu knapp gegen die Bande aufbauen (nach Möglichkeit keine Hochweitsprünge).

25) Am Abreiteplatz bevorzugt Fangständer benutzen, sofern ausreichend Platz vorhanden ist (bessere Vorbereitung von Pferd und Reiter).

26) Wendungen sollten einen Durchmesser von min. 15 m auf Plätzen mit 20 x 40 m bzw. 20 x 60 m aufweisen, auf größeren Plätzen min. 20 m Durchmesser.

27) Distanzen zw. Kombinationen bzw. Folgen:

  1. STEIL-OXER eher weiter
  2. OXER-STEIL eher enger
  3. STEIL-STEIL weit
  4. (OXER-OXER vermeiden) eng

28) Schmalsprünge oder Sonderhindernisse überlegt einsetzen.